"Das wird man ja wohl noch sagen dürfen?" Nope, hätte man besser längst gesagt. Willkommen im Blog.


Mensch vs. Maschine
Kreativität muss auf den Menschen ausgerichtet sein. Sie beginnt mit der Verbindung zwischen dem Gehirn und der Hand. Wenn ich zeichne, Ideen skizziere oder schreibe, geht es nicht nur um das Ergebnis – es geht um den Prozess.
Der Verstand steuert jede Bewegung und verwandelt abstrakte Ideen in etwas Greifbares. Im Gegensatz zur künstlichen Intelligenz, die sich auf Muster und Daten stützt, ist der Akt des Schaffens mit der Hand eine zutiefst persönliche Erfahrung. Einzigartig für jeden einzelnen Schöpfer.
Die Unvollkommenheiten, die Fehler und die rauen Kanten machen das Werk erst wirklich authentisch. Das Gehirn des Einzelnen lenkt den Bleistift wie kein anderes Gehirn. Und ja – es gibt Fehler. Diese Fehler beeinträchtigen den Entwurf nicht, sie verleihen ihm Charakter und Authentizität. In diesen Momenten von Versuch und Irrtum lernt die Idee, wächst und verfeinert sich.
In einer Welt, die zunehmend von der Technologie bestimmt wird, ist es diese menschliche Note – diese Verbindung zwischen Gehirn und Händen – die den Entwürfen Leben einhaucht und dafür sorgt, dass sie bei anderen Anklang finden. Wahre Ideen entstehen nicht durch Perfektion, sondern durch den Mut, etwas zu schaffen, Fehler zu machen und die Schönheit der Unvollkommenheit zu akzeptieren.

Umsatz-Up-and-Downs sind keine bipolare Störung. Sie sind nur Ausdruck des opportunistischen Konsumverhaltens unserer Zeit.
„Haben kommt von behalten“
Oft wissen Omas es besser. Auch bei Dingen, die mir als Enkel erst Jahrzehnte später auffallen. Dazu gehört der ebenso banal klingende wie lehrreiche Satz „Haben kommt von behalten“. Überall, aber ganz besonders in der Welt der D2C (Direct-to-Consumer ) Brands gewinnt dieser Grundsatz zunehmend an Bedeutung.
Denn: Nein, monatliche Umsatz-Up-and-Downs sind keine bipolare Störung. Sie sind nur Ausdruck des opportunistischen Konsumverhaltens unserer Zeit.
Es reicht nicht mehr aus, nur Produkte anzubieten; es geht darum, eine Gemeinschaft aufzubauen und die bestehenden Kunden zu behalten. Gleichzeitig ist das der EINZIGE Punkt, an dem auch noch die kleinste Brand ebenso erfolgreich und wirkungsvoll sein kann, wie Amazon & Co (bzw. eher noch viel mehr): Die direkte Beziehung zwischen Marke und Kunde ist für D2C Brands der Schlüssel zum Erfolg. Durch eine starke Marke, personalisierte Ansprache, exzellenten Kundenservice und kontinuierliche Interaktion entstehen Vertrauen und Loyalität.

Über das Zeitlose und das Zeitgemäße – eine Annäherung.
Identität
Es ist faszinierend. Die Frage „Wer bin ich?“ sollte doch eigentlich ganz einfach zu beantworten sein. Aber jede Antwort greift irgend-wie zu kurz, umfasst nie das Ganze und wirft weitere Fragen auf. Identität läßt sich wohl nur als Annäherung begreifen. Helfen dabei
Definitionen? Die einen sagen „Identität ist das zeitliche sich Durch-halten als ein und derselbe“. Die anderen: „Über Identität kann man nur unter der Bedingung sprechen, daß sie multipel, instabil, im Fluss und den Umständen entsprechend neu ausgehandelt ist.“ Aha.
Wir sehen das mit der Identität so: Was aus krummem Holz ge-schnitzt wird, kann nie ganz gerade sein. Zum Glück. Denn wenn Identität nur das Zeitlose oder nur das Zeitgemäße wäre, dann hätte ersteres keinen Kontext und letzteres keinen Content.
Identität ist eben beides: das Zeitlose UND das Zeitgemäße. Jedes “Tool“, das versucht, das Unbeschreibliche der Identität in Worte zu fassen, sollte dies berücksichtigen: das „Sein“ ist immer Zustand und Prozess zugleich. Lebendige Geschichte.
Identität bleibt. Spannend.

Warum Zynismus nicht weiterhilft und Marke nicht alles, aber alles Marke ist.
Viele Unternehmen sind nicht wegen, sondern trotz ihrer Marke erfolgreich.
Es ist bemerkenswert. Zu jedem anderen Projektinhalt sprüht die Diskussion. Nur beim Thema Marke stockt sie. Nicht selten wird sie einfach ausgeklammert – „Ja, Marke ist zwar wichtig, aber im (Projekt-)Moment gibt´s Wichtigeres.“
In diesem Moment könnte man sagen: Viele Unternehmen sind nicht wegen, sondern trotz ihrer Marke erfolgreich. Dieser Zynismus ist nicht nur gefährlich, er hilft auch nicht weiter. Stattdessen sorgt folgende Frage für Befreiung:
Um wieviel erfolgreicher könnten Unternehmen sein, wenn sie die Rechnung mit statt ohne Marke machen? Moment, welche Rechnung… Erfolg +8, Erfolg x8, Erfolg8? Wir sehen auch eine 8. Aber so: ∞ .
Dann passiert etwas Wunderbares. Marke wird vom Monument zum Momentum. Sie ist dann weder das, was säulenheilig „über allem“, noch notwendigerweise als Logo unten rechts drunter steht. Auf einmal ist Marke ganz einfach alles.
So sprüht die Diskussion wieder. Unendlich erfolgreicher.

Die heutige Werbe-landschaft leidet unter einem Mangel an Krea-tivität und ansprechen-dem Design.
„Wo sind all die Werber hin?“
Die einst lebendige Welt der werblichen Kommunikation, geprägt durch innovative Ideen und visuelle Brillanz, erlebt eine bedenkliche Erosion. Wo sind die kreativen Köpfe, die uns mit überzeugenden Botschaften fesselten und uns dazu brachten, über unerwartete Produkte und Leistungen nachzudenken?
Ein Blick auf die aktuelle Alltagswerbung zeigt einen Mangel an Originalität und Frische. Stereotypen, klischeehafte Darstellungen, stumpfe Call-to-Actions und heillos überfrachtete Layouts langweilen eher, als zu motivieren und zu inspirieren.
Wo ist die Kreativität, die Geschichten erzählt, Emotionen weckt und einen bleibenden Eindruck hinterlässt? Die Erosion der Kreativität geht Hand in Hand mit einem Rückgang des Designs. Viele Marken vernachlässigen den Wert eines ästhetisch ansprechenden Erscheinungsbilds. Plakative Farben, einfallslose Layouts und generische Schriftarten dominieren, während visuelle Innovation auf der Strecke bleibt.
Sind es die knappen Budgets? Die Dominanz der Daten und der messbaren KPIs? Auch, bestimmt. Andererseits: Fantasie zu haben hat auch früher NULL Euro gekostet. Alles, was es braucht, ist ein wenig Mut, sie auszuleben!

Warum es am Ende immer um´s Anfangen geht
1,00)365 = 1 (1,01)356 = 37,8
Es ist erstaunlich. Man kann extrem beschäftigt sein und am Ende des Tages trotzdem nichts wirklich geschafft haben 124 ist immer noch 1. Auch nach 365 Tagen bleibt es mitunter, was es ist: hochdynamischer Stillstand.
Erst ist es ein Unbehagen, aber das geht vorbei. Denn dann wird daraus Frust. Dann fordern man: Fortschritt. Und wenn der nicht kommt, weil man sich auf zu große überwältigende Ziele konzentriert hat, dann ist man angekommen. In der Resignation.
Fortschritt geht anders. Er kommt nämlich nicht, man muss ihn machen. Den Schritt. Den ersten. Nur einen kleinen. Und am nächsten Tag wieder einen. Ohne aufgesetzte Hektik, dafür mit umso mehr Verstand, Ausdauer, Geduld und Disziplin.
Fortschritt ist kein großer plötzlicher Sprung. Er ist das Ergebnis überlegter und kontinuierlicher kleiner Schritte. Man tritt nicht mehr auf der Stelle, sondern kommt vorwärts. Mickrige 1% machen also nicht nur den kleinen Anfang, sondern auch den großen Unterschied.
Das Schlimmste, was man jetzt also machen kann? Nichts.